Vertriebene Kinder durch Spiel stärken
Weltweit wurden über 120 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben, das ist die höchste Zahl in der Geschichte. 40% davon sind Kinder. Konflikte, Armut, Verfolgung und Klimawandel zwingen Millionen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen.
Die Vertreibung hat verheerende Auswirkungen auf das Leben vieler Kinder: Geflüchtete Kinder gehen häufiger nicht zur Schule als ihre Altersgenossen. Sie leiden häufiger unter Ängsten, Unruhe und anderen psychischen Problemen. Sie sind gezwungen, ihr vertrautes Umfeld zu verlassen und werden dadurch von ihrer Familie und Freunden getrennt. Hoffnungslosigkeit macht sich breit.
Vertreibung sollte keine negativen Auswirkungen auf die Rechte von Kindern und ihre Zukunft haben. Wir können Kindern über Spiele Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben!
Lernlücken über Spiele schließen
Wenn Kinder zu Flüchtlingen werden, lassen sie ihre Schule, ihre Lehrer:innen und Klassenkamerad:innen zurück. Sie verlieren ihr vertrautes Umfeld und die gewohnte Unterstützung. Das wirkt sich negativ auf ihre schulischen Leistungen und die psychosoziale Gesundheit der Kinder aus. Der Zugang zu Bildung in Flüchtlingscamps ist oft schwierig. Viele Kinder können erstmal nicht weiter zur Schule gehen.
In Flüchtlings- und Rückkehrer-Gemeinschaften auf der ganzen Welt, helfen wir Kinder zurück in die Schule und schulen Lehrer:innen, wie sie Schüler:innen unterstützen können, Lernrückstände aufzuholen - und zwar mit einem Unterricht, der Spaß macht. Wir renovieren Räume, um sie integrativ und kinderfreundlich zu gestalten. Wir bilden Community Coaches darin aus, mit Eltern darüber zu sprechen, wie wichtig es für ihre Kinder ist, zur Schule zu gehen. Auf diese Weise sorgen sie dafür, dass alle Kinder - insbesondere Mädchen und Kinder mit Behinderung, die häufiger nicht zur Schule gehen - eine Chance haben, in die Schule zurückzukehren.
In Burundi lernen Kinder wieder
Viele Schulen in Flüchtlingssiedlungen sind überfüllt und unterfinanziert. Lehrkräfte haben selten eine professionelle Ausbildung. Mit Unterstützung von Right To Play lernen Lehrkräfte spielbasierte Lernmethoden kennen, die ihnen helfen, ein integratives Umfeld zu schaffen, das Kinder in große Klassen zum aktiven Lernen anregt.
Die Provinz Ruyigi in Burundi beherbergt eine der höchsten Populationen von Rückkehrern im Land, und nur 49 % dieser Kinder gehen zur Schule. Right To Play Coaches, die dort darauf aufmerksam machen, wie wichtig Bildung für Kinder ist, haben Tausenden Kindern geholfen, den Weg zurück ins Klassenzimmer zu finden.
Trauma durch Spiel überwinden
Viele Kinder, die in Flüchtlingssiedlungen ankommen, kennen dort niemanden. Häufig sind sie dort als Vertriebene mit Diskriminierung und Ausgrenzung konfrontiert. Für Kinder, die von der Flucht traumatisiert sind, scheint es in dieser Situation unmöglich, ihren Platz in ihrem neuen Umfeld zu finden. Fluchterfahrungen prägen Kinder ein Leben lang und manche werden dieses Trauma nie überwinden.
Spielbasierte Aktivitäten wie Theater, Musik, Kunst und Sport helfen Kindern, das Erlebte zu verarbeiten und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Deshalb bringen wir Kinder unterschiedlicher Kulturen in den Flüchtlingssiedlungen zusammen, um sie über Spiele zu stärken, kulturelle Vorurteile abzubauen und den Kindern zu helfen, neue Freunde zu finden.
Psychosoziale Unterstützung im Libanon
Die Mehrheit der syrischen Flüchtlingskinder im Libanon lebt aufgrund der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten in Armut. Die Kinder leben in Angst und gehen meist nicht zur Schule, weil den Familien das Geld für die Schulgebühren fehlt. Von Right To Play geschulte Lehrkräfte und Coaches helfen Kindern dabei, ihre Gefühle über Musik und Kunst auszudrücken und über Spiele etwas zu lernen.
Psychosoziale Unterstützung in Äthiopien
Auch in Äthiopien arbeiten wir in Flüchtlingssiedlungen entlang der Grenze zum Sudan, um Kinder, die durch den Krieg in der Region Tigray vertrieben wurden, psychosozial zu unterstützen. Wir helfen ihnen, erlittene Trauma zu bewältigen und stellen den Kontakt zwischen vertriebenen Kindern und Kindern aus der Gastgemeinde her.
Hayat musste fliehen, aber sie wollte unbedingt weiter zur Schule gehen. Spiele halfen ihr in ihrer Gastgeber-Gemeinde in der Region Benishangul-Gumuz in Äthiopien dabei, den Lernstoff nachzuholen und wieder an sich zu glauben.