Situation vor Ort

Eine Ausbreitung von COVID-19 in unseren Programmregionen geht mit der Gefahr von verheerenden Folgen einher. Hygienestandards und Wissen über Hygienepraktiken wie z.B. Händewaschen sind vielerorts mangelhaft. Zudem sind die Gesundheitssysteme nicht vergleichbar mit europäischen Standards.

Social Distancing, wie wir es derzeit in Deutschland erleben, ist in vielen Programmregionen nur eingeschränkt möglich - beispielsweise in Flüchtlingscamps.

Die Schulen sind in fast allen Programmländern mittlerweile geschlossen und auch außerschulische Programmaktivitäten sind durch begleitende Social Distancing Maßnahmen nicht weiter regulär durchführbar.

Unsere Reaktion

Bereits vor der Schließung von Schulen wurden in vielen unserer Programme Aktivitäten zur Vermittlung der Bedeutung von Händewaschen und Social Distancing zur Prävention von COVID-19 in die reguläre Programmarbeit inkludiert - sowohl an Schulen als auch in außerschulischen Programmaktivitäten.

Ein Beispiel von vielen: Einer unserer Coaches aus Ghana macht mit dem Corona-Song vor, wie wir (vor der Verschärfung der Social Distancing Auflagen) Kindern vermittelt haben, wie sie sich vor COVID-19 schützen können.

Neben der aktuellen Nothilfe, an der sich unsere Kollegen vor Ort aktiv beteiligen, arbeiten wir mit Hochdruck an der Anpassung unserer Programme. Unser Ziel: Sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche weiterhin Zugang zu Bildung, Lernaktivitäten und psychosozialer Unterstützung haben.

Da weder von uns ausgebildete Lehrer oder Coaches die Aktivitäten derzeit anleiten und durchführen können, vereinfachen wir bewährte Lernspiele, um stets die unterschiedlichen Bildungsniveaus der Eltern und Betreuer zu berücksichtigen - kurzum: Einfache Lernaktivitäten und auf engstem Raum zu Hause umsetzbare Spielformen, die eine klare Key-Message vermitteln.

Die Lernaktivitäten fokussieren sich dabei insbesondere auf die Bereiche COVID-19 Prävention & psychosoziale Unterstützung.

Den Gefahren einer Ansteckung aufgrund von mangelnder Gesundheitsinfrastruktur und beschränkten Social Distancing Möglichkeiten hilflos ausgeliefert zu sein, kann Kinder tiefgreifend verunsichern. Hinzu kommt der Wegfall von sozialen Ankern (z.B. durch geschlossene Schulen), der zu Bedrückung und zu einem Verlust des Gefühls für Normalität führt. Die Krise geht für viele Eltern einher mit finanziellen Risiken und existenziellen Sorgen, wodurch die Gefahren vor Vernachlässigung, Ausbeutung, Gewalt und auch Missbrauch steigen.

Psychosoziale Unterstützung ist daher von zentraler Bedeutung, um Kinder und ihre Gesundheit zu schützen und zu erhalten.

Bewährtes nutzen, um Kinder zu schützen

Kindern lebenswichtiges Wissen zur Prävention von Krankheiten zu vermitteln und Programmaktivitäten zur psychosozialen Unterstützung, sind seit vielen Jahren ein ganz zentraler Bestandteil unserer Arbeit.

Unsere Erfahrungen im Umgang mit dem Ebola Ausbruch in Liberia in 2014 haben eindrücklich unterstrichen, dass Spielen leben retten kann. Genau dafür geben wir auch jetzt wieder alles und können dabei auf gewachsene Strukturen aufbauen: Durch unsere langfristigen Partnerschaften, enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen, Bildungsinstitutionen und Communities können wir in der Krise schnell reagieren und einen wichtigen Beitrag leisten, um Kinder zu schützen.