Wie Inklusion in Tansania gelingt: PETERs Geschichte
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Ein Klassenzimmer voller Energie: Kinder springen, klatschen und singen. Der siebenjährige Peter ist auch dabei. Er singt und wippt im Rhythmus mit. Er freut sich sehr, mitmachen zu können, weil er bis vor Kurzem keine Schule besuchen konnte.
Peter lebt mit Epilepsie und Muskeldystrophie. Sein Lerntempo, seine Sprache und seine motorischen Fähigkeiten sind dadurch beeinträchtigt. Es war schwer und kostspielig eine Schule zu finden, die seinen besonderen Bedürfnissen gerecht wird. Als sich seine Familie den Unterricht an einer Privatschule nicht mehr leisten konnten, musste Peter die Schule abbrechen und zuhause bleiben – ein schwerer Schlag für einen so neugierigen und sozialen Jungen wie Peter.
HERAUSFORDERUNGEN für Kinder mit Behinderung in Tansania
Im ländlichen Tansania gibt es für Kinder mit besonderen Bedürfnissen kaum Möglichkeiten, eine passende Schule zu finden. Peter blieb so lange zuhause, bis in seiner Gemeinde ein Schulinklusionsausschuss gegründet wurde. Die Freiwilligen des Komitees, die von Right To Play unterstützt werden, setzen sich dafür ein, dass alle Kinder zur Schule gehen können - auch Kinder mit Behinderung.
"ICH HABE ES GEHASST, ZU HAUSE BLEIBEN Zu Müssen." - PETER, 7
Das Schulinklusionskomitee zeigte Eltern von Kindern mit Behinderung, die nicht zur Schule gehen, Wege und Mittel auf, wie sie ihre Kinder in die Schule schicken können. Außerdem organisierte der Ausschuss eine Schulung zum Thema Inklusion und Integration für Lehrer:innen. Als das Komitee von Peters Situation erfuhr, halfen sie ihm, sich wieder in der Schule anzumelden.
Wie Inklusion im Unterricht in Tansania gelingt
Peter war überglücklich, endlich wieder lernen und mit Gleichaltrigen spielen zu können. Aber anfangs tat er sich sehr schwer. In der Zeit alleine Zuhause hatte er nicht viel gesprochen, gelesen oder gerechnet und so waren ihm seine Mitschüler:innen weit voraus.
„Am Anfang hatte Peter Angst, sich am Unterricht zu beteiligen“, sagt seine Lehrerin, Boke. „Wenn man ihm etwas sagte, antwortete er nur: Frau Lehrerin, ich kann das nicht.“
Aber Boke blieb hartnäckig. Immer wenn er "Ich kann das nicht" antwortete, sagte sie: „Doch, du schaffst das, du wirst es lernen.“ Obwohl er sich anfangs schwer tat, versuchte Peter es weiter, und schon bald verbesserten sich seine Lese- und Mathematikkenntnisse.
Immer WENN ER "ICH KANN NICHT" ANTWORTETE, SAGTE ICH: DOCH, DU schaffst das, DU WIRST ES LERNEN. - BOKE, PETERS LEHRERIN.
Peter machte schnell große Fortschritte und fand neue Freunde. Nach seiner Zeit zuhause verfügte er nur über einen geringen Wortschatz und wenig Übung im Sprechen. Die Lernspiele, die seine Lehrerin in den Unterricht integrierte, wurden so konzipiert oder angepasst, dass sich auch Peter und andere Kinder mit Behinderungen im Unterricht einbringen können.
Zugang zu Bildung für Kinder mit Behinderung in Afrika
Peters Geschichte ist eine von vielen. Die Weltbank schätzt, dass in Afrika weniger als 10 % der Kinder mit Behinderung unter 14 Jahren eine Schule besuchen. Armut und soziale Stigmata drängen Kinder mit Behinderung an den Rand der Gesellschaft.
Das Komitee für schulische Inklusion und die Fortbildungen für Lehrer:innen werden durch das Programm Enhancing Quality and Inclusive Education (EQIE) von Right To Play ermöglicht. Über das Programm werden in Tansania und vier weiteren Ländern unterstützende, inklusive Lernumgebungen geschaffen.
"ICH KOMME GERNE ZUR SCHULE, MEINE LEHRERIN KÜMMERT SICH SEHR GUT UM MICH." - PETER
Seit seiner Rückkehr in die Schule hat Peter nicht nur seine Lese-, oder Sprachkompetenz verbessert, sondern auch seine körperlichen Fähigkeiten. Dabei hilft ihm der spielbasierte Unterricht.
„Ich liebe Sport und Fußball“, sagt Peter über die Spiele und Aktivitäten, die seine Unabhängigkeit fördern.
Peter ist ein Beispiel dafür, wie das Leben eines Kindes verändert werden kann, wenn das richtige Lernumfeld geschaffen wird. Ein Besuch von Right To Play Freiwilligen bei ihm zu Hause reichte aus, um seine Familie davon zu überzeugen, Peter wieder in die Schule zu schicken.
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