25th anniversary logo

In einer Grundschule in Kampala, Uganda, spricht Krankenpflegerin Daphine mit einer Gruppe junger Mädchen über ihre gesundheitlichen Probleme.

Vor zwanzig Jahren war Daphine selbst eine Grundschülerin. In ihrer Gemeinde wurde die Bildung von Mädchen als unnötig erachtet. Sie war schüchtern und darauf bedacht, keine Aufmerksamkeit zu erregen. Wie vielen Mädchen in ihrer Gemeinde drohte ihr eine frühe Heirat anstatt Schulbildung.

„Ich war sehr schüchtern und hatte keine Motivation, in die Schule zugehen. Schule war uninteressant“, erzählt Daphine.

Alles änderte sich, als sie am Right To Play-Programm teilnahm. Die spielbasierten Methoden stärkten ihr Selbstvertrauen. Das veränderte ihr Leben. Sie begann, sich für die Gesundheit und Bildung von Mädchen in ihrer Gemeinde stark zu machen.

Daphine nutzt als Krankenpflegerin die Fähigkeiten, die sie in Right To Play Programmen entwickelt hat.

ENGAGEMENT FÜR GESUNDHEIT UND WOHLBEFINDEN

Heute arbeitet Daphine als Krankenpflegerin in Kampala und kombiniert in ihrer Praxis sowohl Krankenpflege- als auch Hebammenkenntnisse. So kann sie sich am besten um die Gesundheit ihrer Gemeinde kümmern. „Ich habe mich für die umfassende Krankenpflege entschieden, weil ich allen Menschen helfen möchte“, erklärt sie.

Ihre Leidenschaft für die Gesundheitserziehung rührt von ihren eigenen Erfahrungen her. Sie hat selbst erlebt, wie sich ein Mangel an Information auf das Leben junger Mädchen auswirkt. „In manchen Gegenden gehen Mädchen während ihrer Periode nicht zur Schule. Sie wissen nicht, welche Produkte sie nutzen und welche Hygiene sie anwenden sollten. Für sie ist die Periode eine Krankheit.“ erklärt sie.

“Ich kenne meinen Wert und bin in der Lage, etwas zu bewirken.“ - Daphine, Right To Play-Absolventin.

Frühkindliche Entwicklung fördern

Daphine nahm im Alter von vier Jahren zum ersten Mal an einem Right To Play-Programm teil. Obwohl sie zunächst zurückhaltend war, fühlte sie sich von der integrativen Energie der Spiele angezogen.

Wie viele Mädchen in ihrer Gemeinde sah sich auch Daphine mit erheblichen Hindernissen konfrontiert. „Mädchen wurden oft nicht zur Schule geschickt. Die Eltern hielten das für Geldverschwendung, weil sie Mädchen waren“, erklärt sie. Selbst wenn Mädchen die Schule besuchten, wurden sie von den Lehrkräften oft ignoriert und ihnen wurden gleiche Chancen verwehrt.

Durch gesundheitsorientierte Spiele wie „Blind Gorilla“ lernte Daphine, Diskussionen über komplexe Themen wie die Stigmatisierung von HIV/AIDS zu führen. Diese Erfahrungen stärkten ihr Selbstvertrauen und lehrten sie, dass in der Gemeinde alle gleich sind, unabhängig vom Geschlecht. Die Auswirkungen waren tiefgreifend – sie engagierte sich mehr in der Schule, entwickelte kritisches Denken und entdeckte ihre Leidenschaft für die Gesundheitserziehung. Als sie 10 Jahre alt war, wurde sie Junior Leader. Sie half von nun an anderen Kindern bei denselben Aktivitäten, die ihr einst geholfen hatten.

Ein entscheidender Moment war für sie die Begegnung mit Johann Olav Koss, Gründer von Right To Play, als er 2012 Uganda besuchte. „Ich war der aufgehende Stern von Right To Play in Uganda“, erinnert sich Daphine voller Stolz. „Johann besuchte mich sogar zu Hause und lernte meine Familie kennen. Ich erinnere mich, dass er mich fragte, was ich in Zukunft werden wolle. Ohne zu zögern, antwortete ich stolz: Präsidentin von Uganda.“

„Ich war der aufgehende Stern von Right To Play in Uganda.“ – Daphine.
Daphine talks to students at school-web crop
Daphine ist der Meinung, dass alle Mädchen eine Chance auf Bildung und die Verwirklichung ihrer Träume haben sollten.

Kinderrechte und Gleichberechtigung in Uganda

Heute setzt sich Daphine für Kinderrechte und Gleichberechtigung ein. Sie macht sich dafür stark, dass Menschen aus dem Gesundheitswesen schädliche Praktiken wie Kinderheirat infrage stellen und dafür sorgen, dass Mädchen Zugang zu Menstruationsprodukten haben. Sie beruft sich auf ihre medizinische Ausbildung und ihre eigenen Erfahrungen.

Daphine hält immer noch an ihrem Kindheitstraum fest, Ugandas Präsidentin zu werden. Dabei zeigt sie dieselbe Entschlossenheit, die ihr zum Erfolg in ihrem Beruf verholfen hat.

„Wir sollten Schulen und Gemeinden zu sicheren Orten für alle Kinder machen“, sagt sie. „Wir müssen Kinderehen verhindern, die Menstruationshygiene an Schulen fördern und für eine hochwertige Bildung sorgen, die spielerisch Wissen vermittelt.“

Ihre Botschaft an junge Mädchen ist klar und deutlich: „Glaubt an euch selbst, denn ihr könnt alles werden, was ihr wollt. Egal, ob Krankenschwester oder Ärztin - ihr könnt es schaffen, unabhängig von eurem Geschlecht. Wir sind alle fähig, alles zu tun.“

„Ohne Selbstvertrauen kann man nicht über seine Probleme sprechen, nicht seine Meinung sagen und keine Entscheidungen treffen. Man muss immer an sich selbst glauben und zuversichtlich durchs Leben gehen.“